Emergency

Vielleicht haben all Euere guten Wünsche, die teilweise im Blog oder per email kamen, der Nicki und dem Finn heute geholfen.
Heute gegen Mittag bin ich zusammen mit Nicki zu Target (ist ein großes Kaufhaus am Rand von Lawrence) gefahren um etwas umzutauschen. Eigentlich keine große Sache, ich bin gefahren, kam auch mit dem Auto ganz gut zurecht - keinen beim Einparken geschrammt - garnichts. Ich habe ganz nah beim Eingang geparkt, wir sind ausgestiegen und wollten in den Laden.
Nicki ging so zwei Schritte vor mir und kommt aus unerklärlichen Gründen (wir wissen es jetzt auch noch nicht genau warum) ins stolpern, machte immer größere Schritte und hoffte ins Gleichgewicht zu kommen, ruft noch nach mir - und lag dann auch schon da. Ich konnte von hinten nur zusehen, wie sie auf den Bürgersteig gefallen ist. Ich hab's kommen sehen - konnte aber nicht mehr helfen.
Im ersten Moment konnte sie sich garnicht bewegen und hatte schreckliche Schmerzen am Ellenbogen und Rücken. Sie wollte erst einmal liegen bleiben. Und ich war auch wie gelähmt.
Insgesamt sind uns dann drei Frauen zu Hilfe gekommen. Die erste hat gleich - nachdem sie mit Nicki gesprochen hatte - die Ambulanz angerufen. Die nächste kannte Nickis Frauenärztin und hat dort angerufen. Und die dritte hat mir gleich ihre Strickjacke gegeben, damit wir sie unter Nickis Kopf legen konnten.

Die Ambulanz kam gleich (ca. 10 Minuten) mit großem Aufgebot, erst der Krankenwagen mit den Sanitätern und dann dahinter gleich ein noch größerer Ambulanzwagen, wahrscheinlich gleich ausgerüstet wie ein kleiner OP.

Die Sanitäter haben sich sehr gut um Nicki gekümmert und wir vermuteten, dass sie vielleicht doch gleich mit ins Krankenhaus muss.

Ich hätte dann alleine nach Hause fahren müssen (in der Hoffnung den Weg auch zu finden) denn der Kelly war ja zu Hause.

Auf alle Fälle hat man mir meine Sorgen um Nicki, um Finn usw. wohl sehr angesehen. Die Sanitäter wollten auch gleich mir etwas zur Beruhigung geben. Ging aber nicht, ich war ja der Autofahrer.
Ich war dann schon sehr beruhigt, dass Nicki soweit in Ordnung war, nicht gleich mit ins Krankenhaus musste, sondern zu Ihrer Ärztin gehen konnte.
So sind wir dann nach Hause und haben den Kelly abgeholt und sind dann gleich weiter zur Ärztin.
Mir stand zu diesem Zeitpunkt das Wasser immer noch in den Augen. Ihr könnt Euch garnicht vorstellen, wie hilflos man in einer solchen Situation ist. Man sieht die Katastrophe kommen und kann sie nicht ändern. Und das noch in einem Land, wenn man die Sprache nicht kann. Und ich hätte eine Schild gebraucht auf dem draufsteht "I'm from Germany". Auch die Sanitäter haben auf mich eingeredet, eigentlich um mich zu beruhigen (ich sah aus als hätte ich es dringend nötig!) aber ich hab natürlich wenig verstanden und konnte garnicht antworten - wahrscheinlich stand ich auch etwas unter Schock.

Es wurde erst besser, als in der Arztpraxis die Nicki genau untersucht wurde - vor allem der Finn - und so wie es aussieht, hat der "Kleine" von diesem Desaster garnichts mitbekommen. Gott sei Dank - wir waren erleichtert.
Was noch sehr weh tut, ist Nickis Ellenbogen, es ist aber nur eine Prellung, nichts gebrochen.

Am Nachmittag hatten wir uns (vor allem ich) von diesem Schrecken einigermaßen erholt. Nicki hat den Ellenbogen gekühlt, wir konnten "Kaffeepause" machen und auch wieder über das Erlebte lachen.















Und eigentlich hatten sich Nicki und Kelly schon so auf diesen Tag gefreut, vor allem auf's Essen, denn es ist "Schweinebraten-Tag". Und, der Tag hat doch noch ein gutes Ende bekommen, wie Ihr auf den folgenden Bildern sehen könnt.




















Als ich mit Nicki das Fleisch gekauft haben, konnten wir mit der Bezeichnung hier garnichts anfangen. Wir wussten nur, dass es vom Schwein ist und ich bin mehr nach dem Aussehen gegangen. Aber da ja hier alles generell ohne Schwarte angeboten wird, war ich mir auch nicht so sicher, was es genau war. Aber jetzt haben wir den Beweiß - es muss ein Stück "Fränkisches Schäuferl" sein.